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Die Ernährungsumstellung in 3 Phasen bei einer Fructoseunverträglichkeit

Die Ernährungsumstellung in 3 Phasen bei einer Fructoseunverträglichkeit 

In diesem Artikel geht es um die dreistufige, fructosebedingte Ernährungsumstellung bestehend aus der Karenz-, Testphase und langfristigen Ernährung.

Wie stelle ich meine Ernährung bei einer Fructoseintoleranz um?

Fructoseintoleranz und Fructoseunverträglichkeit werden im alltäglichen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet. Bezüglich der Ernährung gibt es aber zu unterscheiden, dass bei der angeborenen Intoleranz sehr streng auf Fructose verzichtet werden muss. Währenddessen bei der erworbenen Unverträglichkeit ein Komplettverzicht nicht empfehlenswert ist (vgl. Fachklinik Allgäu, o.J.). In diesem Artikel bezieht sich die Ernährungsumstellung auf die Fructoseunverträglichkeit bzw. die Fructose-Malabsorption.

Die Ernährungsumstellung bei einer Fructoseunverträglichkeit erfolgt in drei Phasen: Karenzzeit, Testphase und schließlich die Dauerernährung.

 

Was ist die Karenzzeit?

Nach der Diagnose startet man mit der Karenzeit. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „carere“ ab. Carere steht für „verzichten“ (vgl. Eat Smarter, 2018). In der Karenzphase muss also komplett auf Fructose verzichtet bzw. aufs Minimum reduziert werden. Eine grobe Richtlinie sind höchstens 1 bis 2 Gramm Fruchtzucker pro Tag (vgl. Jankl, 2020). Meiden Sie nicht nur Fructose, sondern ebenfalls sorbithaltige sowie zucker- und ballaststoffreiche Lebensmittel, um Ihrem Darm Zeit zur Erholung zu geben (vgl. Fachklinik Allgäu, o.J.).

Die Karenzphase dauert meist zwischen 2 bis 4 Wochen an. Länger als 4 Wochen sollte die Karenzzeit bei einer Fructoseunverträglichkeit nicht gemacht werden, da sich die Funktionsfähigkeit der Transportereiweiße sonst weiter verschlechtert und man Fructose noch weniger verträgt (vgl. Melzer, 2019).

Die radikale Ernährungsumstellung ist am Anfang ziemlich hart. Aber sie hat den großen Vorteil, dass innerhalb des Zeitraums der Karenzphase deutliche Verbesserungen der Symptome erkennbar werden. Auch wenn es schwer ist, lassen Sie sich mental nicht von dem Verzicht herunterziehen, sondern machen Sie sich bewusst, dass Ihr Magen die nötige Zeit zur Regeneration erhält (vgl. Jankl, 2020). Dadurch gönnen Sie sich und Ihrem Körper Erholung.

Gut zu wissen: Nicht nur frisch nach der Diagnose bietet sich eine Karenzzeit an. Ein gänzlicher Verzicht auf Fructose für 1 bis 2 Wochen kann auch jährlich durchgeführt werden. Laut Betroffenen kann dies die Beschwerden lindern und die Lebensqualität steigern (vgl. Nmi, 0.J.), indem dem Darm wieder Zeit für die Regeneration und Erholung gegeben wird.

 

Was sollte ich in der Karenzzeit beachten?

Wenn Sie mit der Karenzzeit starten möchten, stellen Sie sicher, dass Sie sich in einer möglichst stressfreien Phase befinden (vgl. Nmi, o.J.). Eine fructosefreie Ernährung zu beachten, beansprucht vor allem in der Anfangsphase viel Zeit. Eine genaue Planung des Essens und deren Einhaltung erfordert Geduld und Durchhaltevermögen. Vom Wocheneinkauf bis hin zu dem Mittagessen mit den Kollegen auf Arbeit, all dies birgt seine Herausforderungen in der Karenzzeit. Um einen guten Überblick über alles zu behalten, empfiehlt es sich, ein Ernährungs- und Symptomtagebuch zu führen. Darin können Sie notieren, was Sie gegessen haben und welche Beschwerden damit einhergegangen sind (vgl. Melzer, 2019). Dieses Buch kann auch sehr gut für die Planung Ihrer Mahlzeiten genutzt werden  beispielsweise für einen Wochenplan mit Gerichten und den entsprechenden fructosefreien Lebensmitteln. Nicht nur für die Planung, sondern auch für die Analyse möglicher weiterer Unverträglichkeiten oder Diätfehlern eignet sich das Ernährungstagebuch (vgl. Fachklinik Allgäu, o.J.). Bei eingehaltener fructosefreier Ernährung innerhalb der Karenzzeit sollten Sie eine Verbesserung Ihrer Beschwerden bemerken. Wenn dies nicht der Fall ist, könnte das an anderen Erkrankungen oder Unverträglichkeiten liegen wie beispielsweise an einer Laktoseintoleranz. Suchen Sie in diesem Fall einen Arzt auf (vgl. Jankl, 2020).

 

Was esse und trinke ich in der Karenzzeit?

In der Karenzzeit sollte nur streng fructosefreie Kost verzehrt werden. Auf Obst und Gemüse verzichten Sie in der ersten Zeit also besser. Säfte und Softdrinks werden ebenfalls gemieden, da diese entweder natürlich Fructose enthalten oder zusätzlich mit Fructose gesüßt wurden. Stattdessen beschränken Sie sich lieber auf Wasser. Wenn Sie etwas mit mehr Geschmack trinken wollen, probieren Sie am besten Kräutertees wie Anis-Fenchel-Kümmel (vgl. Nmi, o.J.). Kräutertees sind nicht nur fructosearm, sondern wirken auch beruhigend auf Ihrem Magen. Da Fertigprodukte oft auch Fructose enthalten, kochen Sie lieber frisch.

Durch die Karenzzeit müssen Sie nicht allein durch. Oft hilft einem schon der gemeinsame Austausch mit anderen Betroffenen. Dafür eignen sich vor allem Foren und Blogs zur Fructoseintoleranz. Vernetzen können Sie sich innerhalb der Community zum Beispiel in Facebook-Gruppen. Für weitere Ratschläge und Informationen sind auch spezifische Instagram- und YouTube-Kanäle nützlich. Dort finden Sie beispielsweise tolle Rezeptideen zum Nachkochen.

 

Was ist die Testphase?

In der Testphase beginnen Sie nun auszutesten welche Lebensmittel mit Fructose für Sie verträglich sind. Jeder Mensch mit einer Fructoseunverträglichkeit ist anders und verträgt dementsprechend andere Lebensmittel in verschiedenen Maßen besser oder schlechter. Wenn Sie nach der Karenzzeit wieder fructosehaltige Lebensmittel in Ihren Speiseplan integrieren, sollten Sie langsam damit anfangen und nach und nach die Zufuhr steigern (vgl. Jankl, 2020). Dabei führen Sie Ihr Ernährungstagebuch weiter und notieren sich die gegessenen Lebensmittel und Ihre Symptome. Schreiben Sie sich auf welche Lebensmittel Sie gut vertragen und welche eher nicht. Beachten sie hierbei auch die verzehrte Menge des jeweiligen Produktes (vgl. Melzer, 2019).

 

Wie gestalte ich meine dauerhafte Ernährung nach der Karenz- und Testphase?

Basierend auf Ihren Ergebnissen der Testphase können Sie nun ableiten, welche Lebensmittel sie dauerhaft meiden sollten. Hatten Sie mit einem bestimmten Lebensmittel immer Probleme auch in kleinen Mengen, so verzichten Sie in Ihrem zukünftigen Speiseplan darauf. Wenn ein Produkt zwar fructosehaltig ist, Sie aber in Ihrer Testphase keine tatsächlichen Probleme damit hatten, müssen Sie in Zukunft auf dieses Lebensmittel nicht komplett verzichten (vgl. Fachklinik Allgäu, o.J.).

Aufgrund des hohen Fructosegehaltes ist eine dauerhafte Vermeidung jedoch bei Fruchtsäften und Trockenfrüchten empfehlenswert. Ebenso verzichten Sie besser auf den Zuckeraustauschstoff Sorbit, den man z.B. in Diabetikerprodukten und manchen Kaugummis vorfindet. Durch Stress, Hormonschwankungen und anderen Krankheiten, können Sie für eine gewisse Zeit wieder empfindlicher auf Fructose reagieren. Reduzieren Sie dann Ihren Fructosekonsum (vgl. Jankl, 2020).

Bauen Sie sich Ihre alltägliche Ernährung so auf, dass Ihr individueller Nährstoffbedarf gedeckt ist und keine Mangelerscheinungen verursacht werden (vgl. Fachklinik Allgäu, o.J.).

 

 

Quellen:
Eat Smarter (2018): Bei Fructoseintoleranz sind Tabellen anfangs unverzichtbar.
Fachklinik Allgäu (o.J.): Ernährung bei Fructoseintoleranz. Begleitinformation.
Jankl, Eva (2020): Ernährung bei Fructoseintoleranz. MeinMed.at.
Melzer, Martina (2019): Fructoseintoleranz: Symptome, Diagnose, Ernährung. Apotheken Umschau.
Nmi (o.J.): Fructose: Die Karenzphase. Nahrungsmittel-Intoleranz.com.

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