Was ist Fructose?
Der Fruchtzucker namens Fructose begegnet uns im Alltag nicht nur im Obst. Heutzutage haben wir viel mehr Berührungspunkte mit dem natürlich vorkommenden Einfachzucker als uns eigentlich bewusst ist. Was es genau mit der Fructose auf sich hat und welche möglichen Probleme ein hoher Konsum der Fructose mit sich bringt, erfahren Sie hier.
Was versteht man unter dem Begriff Fructose?
Laut Definition versteht man unter dem Wort „Fructose“ den allbekannten Fruchtzucker. „Fructose“ lässt sich von dem lateinischen Wort „Fructus“ ableiten, was übersetzt „Frucht“ bedeutet (vgl. Steinbach, Felchner, 2021). Ein englischer Chemiker hat den Begriff „Fructose“ 1857 von dem Wort „Fructus“ und –ose als Suffix (Nachsilbe) für Kohlenhydrate etabliert. Fruchtzucker gehört nämlich zu der Gruppe der Kohlenhydrate. Fructose ist ein natürlich vorkommender Einfachzucker, den man, wie der Name schon verrät, vor allem in Früchten wiederfindet. Die Lebensmittelindustrie verwendet den Fruchtzucker aufgrund seiner Eigenschaften auch sehr gerne in vielen Produkten zum Süßen (vgl. Küster, 2021).
Was ist der Unterschied zwischen Fructose und Glucose?
Fructose zeigt gewisse Ähnlichkeiten zur Glucose, einem weiteren Zuckermolekül. Vielleicht kennen Sie das auch, zur verbesserten Konzentration beim Lernen oder Arbeiten, essen Sie ab und an mal Traubenzucker. Das bedeutet, dass Sie Glucose zu sich nehmen. Der wesentliche Unterschied zwischen Fructose und Glucose liegt in der Süße. Fructose ist doppelt so süß wie Glucose (vgl. Rehberg, 2022). Dies ist der Grund, weshalb Fructose von der Lebensmittelindustrie so gerne verwendet wird. Nicht nur im Geschmack, sondern auch im Aussehen unterscheidet sich der Fruchtzucker von dem Traubenzucker. Fructose ähnelt Kristallen, während Glucose mit seinem Aussehen eher an Mehl erinnert (vgl. Neubauer, 2019).
Fructose
Glucose
Wo kommt Fructose vor?
Der Fruchtzucker ist ein natürlicher Bestandteil von Früchten und Gemüsesorten. Des Weiteren findet man Fructose in Honig, Haushaltszucker, Säften, Marmelade, Sirup, Softdrinks und in vielen weiteren Lebensmitteln vor. Gut zu wissen! Vor allem die Sommerzeit lädt zum Grillen ein. Was viele von Ihnen eventuell gar nicht wissen, auch bei mariniertem Fleisch bzw. in Marinaden wird Fruchtzucker verwendet. Kalorienarme Lebensmittel wie Wellness- und Diät-Produkte, in denen Fructose enthalten ist, dürfen mit den irreführenden Aussage „ohne Zuckerzusatz“ werben. Gemeint ist der Verzicht auf Haushaltszucker, nicht der Verzicht auf Fructose (vgl. Neubauer, 2019).
Stoffwechsel und mögliche Probleme der Fructose
Glucose oder auch Traubenzucker genannt ist der wichtigste Energielieferant für unseren Körper und gelangt sofort ins Blut. Mit Hilfe von Insulin wird die Glucose in die Zelle transportiert. Insulin ist ein wichtiges Hormon für den Stoffwechsel im menschlichen Körper. Dort wird der Traubenzucker zur Energiegewinnung genutzt und überschüssige Glucose wird in der Leber und der Muskulatur gespeichert, um es bei Bedarf nutzen zu können (vgl. Rehberg, 2022).
Im Gegensatz zur Glucose, ist der Körper nicht auf die Zufuhr von Fructose angewiesen. Daher spricht man auch davon, dass Fructose insolinunabhängig verstoffwechselt wird. Fructose gelangt über den Dünndarm sehr langsam ins Blut. Eine begrenzte Anzahl von bestimmten Transportproteinen schleusen den Fruchtzucker in unser Blut, jedoch nur in begrenzten Mengen. Dadurch bleibt der Blutzuckerspiegel weitgehend unbeeinflusst (vgl. Rehberg, 2022). Ein überdurchschnittlicher Konsum von Fructose kann unter anderem zu einer Fettleber, Gicht oder auch zu Diabetes führen. Des Weiteren hemmt Fructose das Hormon Leptin, welches für das Sättigungsgefühl zuständig ist (vgl. Neubauer, 2019).
Bezüglich des Stoffwechsels von Fructose haben immer mehr Menschen heutzutage Probleme. Dies kann an einer angeborenen Fructoseintoleranz liegen oder an einer Fructosemalabsorption bzw. Fructoseunverträglichkeit. Was es mit einer Fructoseintoleranz auf sich hat, erfahren Sie hier.
Quellen:
Küster, Yvonne (2021): Fructoseintoleranz. Focus Arztsuche.
Neubauer, Sylvia (2019): Fructose. MeinMed.at.
Rehberg, Carina (2022): Fructose: Ist Fruchtzucker wirklich schädlich? Zentrum der Gesundheit.
Steinbach, Miriam; Felchner, Carola (2021): Fructose: Vor- und Nachteile der Fruchtsüsse. MyLife.